Es ist
jetzt schon ein paar Monate her, dass ich mir die TV-Serie The Young Pope bei Sky Atlantic HD angesehen habe, trotzdem bin ich
in Gedanken immer wieder bei den zehn Folgen der ersten Staffel. Wie man schon
an diesem ersten Satz erkennt, hat The
Young Pope einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Bevor ich
berichte, ob der Eindruck positiv oder negativ ist, werde ich ein paar Fakten
zu dieser TV-Serie präsentieren.
The Young Pope ist eine italienische TV-Serie des
Oscar-Preisträgers Paolo Sorrentino, der
auch in allen zehn Episoden Regie führt. Die Serie ist im Genre Drama
anzusiedeln und ist eine Co-Produktion von Sky, HBO und Canal+. Im Original
trägt die Serie den Titel „Il giovane Papa“. In den Hauptrollen agieren
Hollywoodgrößen wie Judd Law, Diane Keaton und James Cromwell . Komplettiert
wird der Cast mit Schauspielern wie Silvio Orlando, Javier Camara oder Scott
Shepherd. Die einzelnen Folgen haben
eine Spielzeit zwischen 46 und 60 Minuten.
Inhalt:
Der
amerikanische Kardinal Lenny Bellardo wird überraschend zum neuen Papst Pius
XIII. gewählt. Der Amerikaner ist jung (47), sieht blendend aus und scheint
auch in anderen Belangen der modernste Papst aller Zeiten zu werden. Er raucht,
trägt coole Sonnenbrillen und trinkt zum
Frühstück Cherry-Cola. Doch das böse Erwachen kommt schnell. Papst Pius XIII.
entpuppt sich als erzkonservativer Traditionalist mit despotischen Zügen, der
den Vatikan und die gesamte katholische Kirche mit unerbittlicher Hand führt.
Er verachtet Homosexualität, verdammt alle Nichtgläubigen und verdirbt es sich
mit nahezu jedem Mitarbeiter im Vatikan. Er macht Schwester Mary (Diane
Keaton), seine Ziehmutter, zu seiner persönlichen Beraterin, ein Affront gegen
alle Sitten im Vatikan. Kardinal Voiello (Silvio Orlando), der Bellardos Wahl
unterstützt hat, weil er ihn für jung und beeinflussbar hielt, wird zu seinem
Erzfeind. Mit eiserner Hand führt Papst
Pius XIII. den Vatikan und die Gläubigen auf der ganzen Welt. Dabei fühlt er
sich nur einem verpflichtet: Gott.
Fazit:
Leider
sind fünf Sterne nicht genug für diese brillante Serie. Von der ersten bis zur
letzten Folge bietet diese Serie Drama, Humor und vor allen Dingen eine
exzellente Inszenierung mit sensationellen Schauspielern. Neben Judd Law ist
der italienische Schauspieler Silvio Orlando besonders hervorzuheben. Es ist
ein absolutes Vergnügen ihm bei der Verkörperung des hinterlistigen, aber
irgendwie auch sympathischen Kardinal Voiello zuzusehen, der Bellardo auf den Papstthron
gehievt hat, aber die Person Bellardo völlig unterschätzt hat. Herrlich groteske Szenen wie Kardinal
Voiello, fanatischer Maradona-Fan, im SSC Neapel Trikot vor dem TV, der Knopf
unter dem Schreibtisch des Papstes, den er drücken kann, wenn er nervende Gäste
loswerden will oder das Shirt von Schwester Mary mit dem Aufdruck „I’m a Virgin
but this is an old shirt“ findet man gerade in den ersten Folgen am Fließband.
Aber die Serie vorkommt nie zu plattem Klamauk oder hirnlosem Vatikan-Bashing,
sondern zu einer Studie über Macht und die Situation der katholischen Kirche in
der heutigen Zeit. Intrigen und Politik stehen der gewaltigen Macht eines
traditionellen Papstes gegenüber, der sich selber als tatsächlich unfehlbar und
„Schöner als Christus“ ansieht. Die sensationellen Schauspieler, die
bildgewaltige Inszenierung von Paolo Sorrentino und die immer wieder perfekt
integrierte Musik von Devlin bis Nada machen die Serie zu einem absoluten
TV-Highlight.
Ich hoffe inständig, dass The Young Pope eine zweite Staffel bekommt, denn die Serie gehört für mich zu den besten Produktionen der letzten Zeit.
Ich hoffe inständig, dass The Young Pope eine zweite Staffel bekommt, denn die Serie gehört für mich zu den besten Produktionen der letzten Zeit.